Tourenprogramm SAC Olten

Die Sektion vom SAC Olten bietet allen Interessierten gemäss Alter und Fitness das ganze Jahr über Touren vom Flachland bis ins Hochgebirge. Bitte beachtet unser Tourenreglement und die Hinweise zu den Anforderungen.

Tourenleiter Login für Droptours

Treffpunkte/Tourenbesprechungen

Die Aktiven treffen sich im Winter am Dienstag und Mittwoch (Skate-freier Abend) ab 18.00 Uhr im Momentum in Olten, im Sommer in einem der nahe gelegenen Klettergebiete. Die letzten Infos zu den Touren der Aktiven, der JO und des KiBe kommen per Mail oder SMS/Whatsapp von der Tourenleitung einige Tagen vor der Tour, sobald Wetter und Verhältnisse eingeschätzt werden können. Die SeniorInnen treffen sich jeden Dienstagmorgen um 09.00 Uhr zum Stamm im Restaurant Rathskeller in Olten («Chübel»).

Hochtourenwoche Grossglockner (Warteliste)

Tourenwoche Grossglockner Sonntag, 9. Juli 2023 bis Freitag, 14. Juli 2023 

Sonntag, 09. Juli 2023 - Anreise zur Kürsingerhütte 

Am Sonntagmorgen treffen wir uns in Aarau und Pfäffikon mit unseren Fahrern Bernhard und Walter. Ohne Probleme erreichten wir mit Kaffeepausen den Ausgangspunkt Hopffeldboden, wo wir auf unseren Isidor treffen unseren lokalen Führer. Mit dem Taxi ging es dann weiterzum oberen Keesboden. Kees steht im lokalen Dialekt für Gletscher. Das war aber einmal, von einem Gletscher sieht man hier nichts mehr. Erst beim Obersulzbach - See konnten wir den Venedigerkees sehen. Von hier geht es über einen klettersteigartigen Weg zur Kürsingerhütte hoch, die wir in ca. 1 ½ Stunden erreichten. Dank der Transportseilbahn schafften wir das Rückenschonend ohne Rucksack. 

Montag, 10. Juli 2023 - Grosser Geiger 

Um 5 Uhr starten wir zu unserer ersten Tour zum Grossen Geiger. Dies ist eine relativ einfache Tour und wird oft als Ausbildungstour unternommen. So konnte Manuela unsere neue Seilschaftsführerin das in der Woche zuvor erlernte anwenden, was sie auch bravourös machte. So erreichten alle den Gipfel über diesen abwechslungsreichen Grat, bei dem auch die Festigkeit des Felses meist keine Zweifel aufkommen liess. Der Abstieg über den Ostgrat war dann etwas lockerer vor allem das Gestein. Weiter ging es dann rasch über Schneefelder, und mit dem obligatorischen Gegenanstieg zurück zur Kürsingerhütte.  

 

Dienstag, 11. Juli 2023 - Grossvenediger N-Grat 3657m 

Walter kündigte am Vorabend eine kürzere Nacht als diese zuvor an. Und das nicht etwa, weil er noch ein Abendprogramm, wie von Pia erhofft, geplant hat, sondern weil wir früher aufbrechen würden. Start zur Tour auf den Grossvenediger warum 04:00 Uhr. Das Frühstück entsprechend um ca. 03:15 Uhr. Zu unserem Erstaunen waren wir nicht alleine im Frühstücksraum. Die grosse Gruppe der deutschen Gebirgsjäger war auch bereits beim Morgenessen. Ihr Ziel war ebenfalls der Grossvenediger. So machten wir zügig vorwärts, damit wir noch vor diesen den ersten Teil auf dem Wanderweg bis zum Gletscher im Stirnlampen-Licht in Angriff nehmen konnten. Am Gletscher angekommen machten wir zwei grosse Seilschaften. In diesen gingen wir bis zum Einstieg des N-Grates, welcher uns auf den Gipfel führen würde. Auf dem Gletscher waren wir nun hinter den diversen Seilschaften der Gebirgsjäger, was doch einige Male zu einem «stop and go» führte. Glücklicherweise hatten sie nicht die gleiche Route wie wir geplant. 

Am Einstieg angekommen erwartete uns ein eisig kalter und unangenehm starker Wind. Nachdem wir uns auf die bekannten 2er- und 3er-Seilschaften aufgeteilt hatten, ging es mit der schönen Kletterei über den gesamten N-Grat im 1. bis 2. Schwierigkeitsgrad los. Zuerst über Blockgelände, anschliessend über einfache Gratpassagen, Abseilstellen bis hin zu einer interessanten Platte namens «böse Platte» mit der Schwierigkeit 4-. Nach ca. 6 Stunden 20 Minuten erreichten die ersten Seilschaften den 3'657 m hohen Gipfel des Grossveltliners …äähhh… Grossvenedigers. Notabene der höchste Gipfel des Landes Salzburg. Nach einer kurzen Gipfelrast und einigen Fotos machten wir uns auf den Abstieg über die Normalroute über den Gletscher. Es beschäftigt einen schon, wenn man auf knapp 3'600 m Höhe das Wasser unter der Gletscheroberfläche rauschen hört. Als befände man sich in einem Gummiboot auf einer Stromschnelle. Die traurigen Folgen des Klimawandels. 

Um ca. 13:30 Uhr erreichten die Ersten wieder die Kürsingerhütte. Nach der obligaten Stärkung mit Spinat-Knödel, Kaiserschmarrn, Schiwasser, Almsudler und Striegl-Bier (eigentlich Stiegl, gell Stefan), genossen wir den Rest des Nachmittags auf der Terrasse mit dem schönen Ausblick auf die beiden bestiegenen Gipfel der letzten Tage oder im Schlafraum bei ebenso «entspanntem» Geschnarche. 

Patrick Mugglin 

Mittwoch, 12. Juli 2023 - Hüttenwechsel zur Stüdlhütte 

Heute ist gemäss Wettervorhersage schlechtes Wetter angesagt. Das ist für uns ideal, denn für heute ist der Hüttenwechsel zur Stüdlhütte geplant. So stiegen wir wieder ohne Rucksack (Transportseilbahn sei Dank) zurück ins Tal ab und nach einigen Zwischenstopps zur Ergänzung unserer Ausrüstung und unseres Wohlbefindens erreichten wir bei sonnigem Wetter das Lucknerhaus. Beim Aufstieg zur Stüdlhütte wurden wir alle nass, jedoch nicht vom angekündigten Regen.  

Donnerstag, 13. Juli 2023 - Fanatkogel 2905m 

Heute konnten wir recht lange schlafen: Es gab ein reichhaltiges Frühstücksbuffet bis 6:30 Uhr. 

Um 7:15 brachen wir dann bereits auf zum Grat direkt hinter der Stüdl-Hütte, rauf auf den Fanatkogel. 

Es ist ein schönes Übungsgelände, weil es nicht sehr hoch ist hat es sehr viel grün und farbige Flechten. 

Dafür auch viele lose Steine, aber wunderschön mit Edelweiss garniert. Das Licht ist phantastisch, wir habe Zeit es zu geniessen. 

Der Grossglockner ist frisch überzuckert vom Gewitter in der Nacht. Den Rückweg dürfen alle Seilschaften selber suchen. 

Die meisten wählen auch die Aufstiegsroute, nur Stefan steigt steil ab, findet aber einen Weg bis unten. 

Zurück in der Hütte gibts Kaffee, danach einen Kurs in Seiltechnik von Walter. Es gibt immer wieder neues zu lernen, z.B. den Schmetterlingsknoten 

Anderes profitiert von der Wiederholung um das Wissen zu festigen. Der Warte-Tag ist jedenfalls nicht verloren. 

Es reicht auch noch für ein Schläfchen am Nachmittag, vor dem heiss erwarteten Buffet am Abend. Diese Art von Diät gefällt mir! 

  

Freitag, 14. Juli 2023 - Grossglockner 3798m 

Besteigung des höchsten Oesterreichers über den Königsweg (Stüdlgrat) 

Der gestrige Warte-Tag hat sich gelohnt: heute begrüsst uns ein wolkenloser Sternenhimmel. Trotz dem morgendlichen Gedränge beim Frühstück starten wir beim ersten Morgenlicht wie erhofft in Pole Position, die wir bis zum Gipfel nicht mehr aufgeben. Isidor führt uns zielsicher über die «Schere» in die «Luisenscharte», dem Einstieg des Stüdlgrats. Verteilt auf 3 Dreier- und 2 Zweierscheilschaften und behängt mit der bereits gewohnten Schlosserei nehmen wir die erste Verschneidung in Angriff. Diese gilt gemäss Isidor als Eintrittstest für den Grat. Wer hier schon spult, ist besser beraten, den Rückzug anzutreten. Dank unserem Vortraining an «Geiger» und «Venediger» meistern wir diese Hürde aber locker. Die Fortsetzung ist höchster Klettergenuss: der Fels ist fest und sehr griffig und die Absicherung im Vergleich zu den Klettertourenn der letzten Tage geradezu luxuriös. Beim «Frühstücksplatz» empfangen uns die ersten Sonnenstrahlen, sodass wir den zweiten, anspruchsvolleren Teil des Grates ohne Handschuhe klettern können. Knapp 5 Stunden nach dem Start in der Stüdlhütte stehen wir glücklich, zufrieden und auch ein bisschen stolz auf dem höchsten Berg Oesterreichs, müssen aber auch gleich feststellen, dass dessen Besteigung offenbar eine Bürgerpflicht in unserem Nachbarland ist, denn vom Normalweg kommt uns eine wahre Völkerwanderung entgegen. Wie jede Bergtour ist auch die Besteigung des Grossglockners auf dem Gipfel noch lange nicht zu Ende. Der Abstieg über den ausgesetzten Normalweg erfordert nochmals volle Konzentration und bis zur Ankunft beim Parkplatz vor dem Lucknerhaus müssen fast 2000 Höhenmeter vernichtet werden, wohlverstanden ohne Seilbahnhilfe. Für unsere beiden Chauffeure, Walter und Bernhard, kommt jetzt noch der Härtetest: Sie müssen gut 5 Stunden lang am Steuer der nach dieser anstrengenden Morgengymnastik unweigerlich aufkommenden Müdigkeit trotzen. Beide machen das hervorragend und liefern uns spätabends gesund und mehr oder weniger munter in Pfäffikon ab, wo wir gerade noch den letzten Zug nach Olten erwischen. Ein grandioser Abschluss einer grandiosen Tourenwoche! Ein grosses Dankeschön geht an Organisator Markus (Kusi) Berger und unsere beiden Bergführer Walter Fetscher und Isidor Popeller. 

Stefan Goerre