Tourenprogramm SAC Olten

Die Sektion vom SAC Olten bietet allen Interessierten gemäss Alter und Fitness das ganze Jahr über Touren vom Flachland bis ins Hochgebirge. Bitte beachtet unser Tourenreglement und die Hinweise zu den Anforderungen.

Tourenleiter Login für Droptours

Treffpunkte/Tourenbesprechungen

Die Aktiven treffen sich im Winter am Dienstag und Mittwoch (Skate-freier Abend) ab 18.00 Uhr im Momentum in Olten, im Sommer in einem der nahe gelegenen Klettergebiete. Die letzten Infos zu den Touren der Aktiven, der JO und des KiBe kommen per Mail oder SMS/Whatsapp von der Tourenleitung einige Tagen vor der Tour, sobald Wetter und Verhältnisse eingeschätzt werden können. Die SeniorInnen treffen sich jeden Dienstagmorgen um 09.00 Uhr zum Stamm im Restaurant Rathskeller in Olten («Chübel»).

Kulturwanderung Klosteranlage Muri (AG)

Von den Erdmannli zu gebrochenen Herzen

Eine abwechslungsreiche und interessante Kulturwanderung haben uns 36 SAC ler die beiden Organisatoren Jörg Utz und Niklaus Röthlin und die kurzfristig eingesprungene Mitarbeit von Hans Sigrist am Samstag 26. August geboten. Alles begann bei der mitten im Wald gelegenen Bahnstation Erdmannlistein. Hier weisen uns zwei lustige Trolle den Weg zu den beeindruckenden Findlingen. Was wollen die skurrilen Gestalten von uns? Das Rätsel löste sich bald im nahegelegenen Waldstück. Zwei riesige Steine aufeinander geschichtet erweckten unseren Gwunder. Der Sage nach sollten dort unten Erdmännchen gehaust haben. Aber wie kommen diese Felsbrocken aufeinander? Niklaus erläuterte uns die verschiedenen Thesen. Gletscherablagerungen oder von Menschenhand erschaffen. Mutmasslich soll es durch seine Ausrichtung sogar astronomische Bedeutung gehabt haben. Mehrere Beobachtungen zeigen, dass ein megalithisches Bauwerk und nicht eine zufällige Gletscherablagerung vorliegt. Die Anlage hat eine kalendarische Funktion. Peilung zum Untergang der Sonne entlang einer Steinfläche lässt das Datum der Tag -und Nachtgleiche ermitteln. Die 2m lange Fläche ist vertikal und 'Kompass Genau' von Ost nach West gerichtet. Ebenfalls um diese Zeit erscheint ein eindrückliches Lichtspiel. Das unter den Dolmen durchfallende Licht zeichnet auf einem separaten Stein einen verblüffend realistischen Tierkopf (Wolf). Weitere Steine in der Umgebung deuten ebenfalls auf einen Kalender hin. (siehe Bild in der Fotoserie). Und die Erdmannli? Diese würden jedem den Kopf abreissen, der mit Beil und Hammer auf den Steintisch schlage. Der Waldteil war gebannt! Wir sind beeindruckt. Weiter führt uns der Weg durch das Cholmoos auf dem Freiämter Sagenweg. Vorbei am Sagenhaften Hexentanzplatz wo angeblich unter gewissen Bedingungen Gold zu finden sei, erreichen wir den mit Seerosen geschmückten Cholmoossee. Weiter wandern wir durch den moordurchsetzten Wald nach Hermetschwil. In Hermetschwil erläutert uns Niklaus die Gründung und Geschichte der Benediktinerinnen Abtei. Gerne setzen wir uns in die Kirchenbänke des dortigen Benediktinerinnenklosters und hören den Vortrag über die Klostergeschichte. Dem Flachsee der Reuss entlang im Naturreservat erreichen wir Rottenschwil und mit dem Bus nach Muri zum Mittagessen in der Kantine der PflegiMuri. Der Nachmittag war dann ganz gewidmet der Besichtigung der ehemaligen Klosteranlage Muri. In zwei Gruppen hörten wir die Entstehung und Gründung dieser Klosteranlage. Beeindruckt stehen wir in der riesigen Klosteranlage, wo uns die Herren Seiler und Kunz zur Führung empfangen. Alle ihre Ausführungen wiederzugeben würde hier den Rahmen sprengen. Zuerst stiegen wir über tausendjährige Stufen hinunter in die Krypta, ein schlichter Säulenraum aber ein Kraftort. Das hier etwas Besonderes ist, hört und spürt man schon an der wunderschönen Akustik, die wir mit einem Lied ausprobierten. Durch reichverzierte Räume erreichen wir den Kreuzgang. Bei Sonnenschein zaubern hier die vielen farbigen Fenster ein prächtiges Farbenspiel auf den Boden. Am Ende des Kreuzganges befindet sich die Loretokapelle, in deren Gruft die Habsburger begraben sind. Das zeigt, dass dieses Kloster bis in das Österreichische Kaiserhaus seine Bedeutung hatte. Die reich mit Fresken bebilderte und goldverzierte Klosterkirche hat einen besonderen Raumklang. Hier werden öfter Konzerte veranstaltet, wobei die im 17. Jahrhundert erbauten Orgeln mit einbezogen werden. Das muss ein Erlebnis sein!  Eine bewegende Geschichte die uns die Habsburger da beschert haben. Die Gründung geht auf das Jahr 1027 zurück. Ita, Gräfin von Lothringen, stiftete auf ihren Ländereien zusammen mit ihrem Gatten, Graf Radebot von Habsburg, das Kloster. Benediktinermönche von Einsiedeln besiedelten 1032 das Kloster. Um 1080 entstand ein Frauenkonvent, der um 1140 nach Hermetschwil verlegt wurde. Daher auch unser Besuch in Hermetschwil. Während acht Jahrhunderten entwickelte sich die Benediktinerabtei zur heutigen Form und Grösse. In der Kirche zeugen die romanische Krypta, der gotische Hochchor und der barocke Zentralbau davon, dass die Klosterbauten über Jahrhunderte aufgebaut wurden. Der Grosse Rat des Kanton Aargau beschloss 1841 die Aufhebung der damals bestehenden acht Klöster des Kantons, darunter auch die von Muri. 1941 wurde die Klosterkirche an die katholische Kirchgemeinde Muri übergeben. Noch heute hat das Geschlecht der Habsburger eine enge Beziehung zum Kloster. Gemäss einer Vereinbarung haben alle weltweit noch lebenden Habsburger das Recht, sofern sie es wünschen, in der Gruft ihre letzte Ruhestätte zu erhalten. So ist das Herz der letzten Kaiserin Zita von Habsburg und ihrem Mann Karl in der Gruft aufbewahrt und somit eine Kultstätte der Habsburger.

Den Organisatoren Niklaus, Jörg und Hans unser Beste Dank für diese interessante Kulturwanderung.

Autoren: Ueli Wiedmer und Markus Heimgartner